Neben der langen Niedrigzinsphase stellt die Verwaltung der betrieblichen Altersversorgung (bAV), insbesondere der Abschied vom SAP HCM-Modul, viele Versorgungseinrichtungen vor große Herausforderungen. Der folgende Artikel stellt heraus, wie sich die Systemprobleme der bAV-Verwaltung einfach und zukunftsfähig lösen lassen.
Eine große Zahl von Unternehmen und Versorgungseinrichtungen, insbesondere Pensionskassen, nutzen für die Verwaltung ihrer Versorgungsverpflichtungen das bAV-Modul des ERP-Software-Anbieters SAP. Integriert in die SAP-Welt arbeitet dieses Modul nahtlos mit weiteren Modulen dieses Anbieters zusammen.
Im Januar 2018 kündigte SAP an, ab 2025 das HCM-Modul und damit auch die bAV-Verwaltung nicht mehr zu supporten. Diese Nachricht führte zu viel Kritik an der neuen SAP-Produktstrategie und zur Zusage des Konzerns den Support zu verlängern.
Nach Ablauf dieser Fristverlängerung ist ein Umstieg auf eine andere Lösung unumgänglich, zumal SAP in den Nachfolgeprodukten (S/4 HANA) kein bAV-Modul anbietet. Eine Migration ist daher kaum möglich oder nur mit erheblichem finanziellem und personellem Aufwand.
Versorgungseinrichtungen der bAV und Unternehmen, die das SAP bAV-Modul für die Zusagenverwaltung nutzen, ist daher zu empfehlen, sich für die bAV-Verwaltung und Rentenabrechnung rechtzeitig nach einem SAP-unabhängigen Produkt-Provider umzusehen. Dabei sollte die Schnittstellenfähigkeit eines Software-Providers zu allen führenden ERP-Lösungen das wesentliche Auswahlkriterium sein. Zudem bietet eine Bestandsmigration die Chance, auf offene und zukunftsfähige Technologien mit breiterem Aufgabenspektrum zu setzen und den Weg für neue, regulatorische Anforderungen oder die Versorgungswerkmodernisierung frei zu machen. Eine maximale Digitalisierung der kompletten Administrationsprozesse ist obligatorisch.
Mit digitalen Schnittstellen zu einer modernen bAV-Verwaltung
Moderne, digitale Verwaltungsplattformen zeichnen sich durch ein umfangreiches Portfolio an integrativen Schnittstellen aus. Dazu gehört auch die digitale Lurse-Administrationsplattform P·LIVE. Im Gegensatz zu den klassischen Verwaltungsmodulen, die in erster Linie die bAV-Verpflichtungsseite abwickeln, stellen spezialisierte Plattformlösungen umfangreichere Funktionen zur Verfügung. So werden bspw. Zahlungsabwicklung, Kapitalanlagemanagement sowie „schrankfertige“ Buchungsbelege genauso wie das Führen von Nebenbüchern, die Integration von CTAs zuverlässig über Schnittstellen mit Daten beliefert. Komplette Prozessketten können ohne Medienbrüche zentral und vollständig abgewickelt werden. Allen Stakeholdern werden Portale über maschinelle Schnittstellen angeboten. Vorgeschaltete Service-Adapter oder Konvertierungsmodule bieten eine maximale Anpassbarkeit an Drittsysteme und ermöglichen es im Kern der Plattform, Standardlösungen für die bAV-Verwaltung zu implementieren. Die notwendige Flexibilität für die komplexen und hochindividualisierbaren bAV-Durchführungswege wird dabei nicht aus dem Auge verloren.
Ganzheitlicher Kommunikations-Workflow
Neben der integrierten Administration der Verpflichtung und des Vermögens werden Vertrags- und Datenänderungen sowie neue Aufträge von allen Teilnehmern (Aktiven, Ausgeschiedenen oder Rentnern) selbst online über Portale durchgeführt, dort validiert und gespeichert. Damit sind auch Statusberichte, Statistiken und laufende Reportings mit einem hohen Qualitätsstandard auf einen Klick jederzeit aktuell verfügbar. Das ermöglicht eine einfache, schnelle, fehlerfreie und nicht zuletzt integrierte Verwaltung aller Versorgungszusagen.
Stephan Döll, Partner, Lurse
stephan.doell@lurse.de
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